Stellen Sie sich vor, Sie werden gebeten, aus einem Säckchen einen Zettel zu ziehen. Auf diesem Zettel steht eine Zahl. Sie werden weiters aufgefordert, sich diese Zahl zu merken, aber niemandem zu verraten – sie wäre zu einem späteren Zeitpunkt erst relevant. Dann präsentiert man Ihnen eine Flasche Champagner und fragt, wieviel Sie bereit wären, dafür zu zahlen, wenn Sie gerade auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier sind und noch kein Geschenk haben. Steht Ihre Antwort in Zusammenhang mit der davor gezogenen Zahl? Ja, wenn es nach Bernard Ross und den Behavioral Economics geht. Und das bewies er auch in einem (zugegeben nicht repräsentativen) Experiment. Personen, die die Zahl 64 gezogen hatten, waren bereit durchschnittlich deutlich mehr zu zahlen, als jene, die die Zahl 10 gezogen hatten.
Auch wenn so mancher dem Thema zunächst skeptisch gegenüber stand, überzeugte Bernard Ross im Laufe seines Vortrags durch zahlreiche praktische Beispiele verschiedenster Organisationen, welche Kraft Behavioral Economics auch im Fundraising haben kann. Und er zeigte, wie man durch das Ändern von nur wenigen Worten beim Spendenaufruf ein deutlich besseres Ergebnis ertzielt.
Letzte Skeptiker konnte im Anschluss Christoph Müller-Gattol überzeugen. Er belegte die zuvor vorgestellten Thesen anhand von konkreten österreichischen Mailingergebnissen der letzten Jahre.
Alles in allem eine Veranstaltung mit Aha-Effekt. Einige Impressionen finden Sie hier.